Martin Kemner, Kira Metzler, Giulia Decherchi u. Daniel Brandl
Bremerhaven, Berlin, Bochum
Performance
„Künstler wollen Kunstwerke machen, Tänzer wollen tanzen, Musiker wollen musizieren – und am besten alles gemeinsam und vor Publikum.“ Doch die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Monaten vieles verändert. Social distancing ist zum Sinnbild geworden.
Das Künstlerkollektiv tritt zusammen auf, doch an verschiedenen Orten – die moderne Technik macht eine gemeinsame Performance möglich.
Daniel Brandl - Bochum
Installation
Die musikalische Installation von Daniel Brandl stellt die zentrale Frage danach, ob uns bewusst ist, was wir unbewusst an Informationen in eine Maschine eingeben.
Es geht um die Umwandlung und Verzerrung von Geräuschen der Umwelt in einen digitalen Datenstrom und seinen musikalischen Ausdruck.
Kornelia Kirschner-Liss - Bremerhaven
Fotografie
„Under Construction“
Kornelia Kirschner-Liss präsentiert großformatige Fotografien: die Aufnahmen stammen aus verschiedenen Ländern und zeigen überwiegend Baustellen mit farbigen Planen, Gerüsten und
Absperrungen. Ein besonderer Reiz ergibt sich aus der Symbiose zwischen der Transparenz der Bauplanen und dem Hintergrund.
Mendy Arp - Axstedt
Installation
„Parasit“
Das bevorzugte Arbeitsmaterial von Mendy Arp sind Porzellane und Alltagsgegenstände, wie Zahnstocher, Plastikbesteck und weitere (Abfall-) Gegenstände aus dem Haushalt.
Die Art und Weise wie diese angeordnet werden erinnert an Kleinstlebewesen und Viren. Das Zusammenspiel verweist auf den Menschen, der gleichsam einem Parasiten seine eigene Umwelt befällt und zerstört.
Alex Bodea - Berlin
Visual notes
„Der fremde Blick“
Als eine Kreuzung zwischen der bildenden Kunst, Zeichnung, Journalismus und Poesie beschreibt Alex Bodea ihre Kunst.
Während ihres Projektes „Visual Notes“ hat Bodea in verschiedenen Städten Europas visuelle Notizen mit einer Mischtechnik aus Tinte auf Papier, Projektionen, Installationen, Performances gezaubert.
Hilke Leu und Helmut von Kotzebue -
Bremerhaven/Axstedt
Malerei und Installation
„… Hör ich das Licht?“
Hilke Leu und Helmut von Kotzebue beschreiben sich selbst als „ein Künstlerkollegen-Paar, wie es unterschiedlicher nicht sein könnte“.
Er: ruhig, überaus diszipliniert, der Grafik und Malerei verpflichtet. Sie: quirlig, temperamentvoll und dem plastischen Denken verfallen.
In ihrer gemeinsamen Installation finden ebenfalls ein unterschiedliches Paar zueinander: Licht und Ton. Diese Synästesie wird sich von einer überraschenden Seite zeigen.
Fernando Valero - Bremerhaven
Licht- und Toninstallation„So klingt das Wetter in Bremerhaven“
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) betreibt das dichteste, meteorologische und klimatologische Messnetz in Deutschland. Die dort gewonnenen Daten werden seit vielen Jahrzehnten verarbeitet und archiviert. Auf diese Weise haben sich rund 100 Milliarden Klimadaten angesammelt.
Diese Wetterdaten haben bestimmte Muster, die durch vom Künstler entwickelte Algorithmen in Frequenzreihen bzw. Töne umgewandelt werden – so klingt das Wetter in Bremerhaven!
Katrin Schütte - Osterholz-Scharmbeck
Malerei
Im Zentrum der künstlerischen Arbeit von Katrin Schütte steht die abstrakte Darstellung des knapper werdenden Wohnraumes.
Was passiert, wenn das selbstgezimmerte Schneckenhaus bröckelt, wenn der Mensch aus seiner Komfortzone verdrängt wird und ein Stück innere Heimat verloren geht?
Yvonne Dicketmüller - Bochum
Installation
„Fabric Speakers“
Die Lautsprecher von Yvonne Dicketmüller stehen im Zentrum ihrer Installation. Sie bestehen aus einem sehr feinem Kupferdraht, der aus einer alten Mikrowelle geerntet wird und auf eine neue und unvorhergesehenen Weise als Lautsprecher umfunktioniert wird, denn er wird mit traditionellen Webmustern und Garn in hellen Farben verziert. Ihrer Funktion, Töne wiederzugeben, werden sie nicht entzogen.
Marco Jodes und Stefanie Manhillen - Oldenburg, Sinzig/ Rhein
Inter-Act-Drawing // Tanz und Live-Zeichnungen
Die interdisziplinäre Aktion der beiden Künstler umfasst das tänzerische Interagieren mit den Besuchern und die spontane, durch Kohlezeichnungen festgehaltene Momentaufnahme der Bewegung.
Deutlich wird dabei die Symbiose zwischen Körperbewegungen und Zeichenstift.
Und hier ist das Ergebnis - liebevoll eingefangen in dieser Broschüre:
Monika Schröder - Hamburg
Installation
„Rotation“
Die Objekte von Monika Schröder sind keine Abbilder realer Lebewesen und haben doch eine kreatürliche Präsenz.
Sie haben Fühler und erinnern, je nach Perspektive ein wenig an Fischreusen, oder man assoziiert Seesterne oder Korallen, die geheimnisvollen Bewohner der Meere.
Die Deutungsoffenheit ist gewollt und bleibt dem Kopf des Betrachters überlassen.
Kati von Schwerin - Berlin
Mixed Media
In Hagen geboren, in Berlin ansässig, begeistert die Künstlerin, Musikerin und Autorin Kati von Schwerin mit ihren Arbeiten über Freiheit und Sehnsucht bis hin zu Fragen des Lebens.
Bei ihren Werken bedient sie sich unter anderem an maritimen Symbolen und Tier- und Naturdarstellungen, welche sie dann mit Hilfe verschiedener Techniken zusammenführt und so wunderbare Kunstwerke erzeugt.
Kira Metzler und Blathin Eckhardt - Berlin
Live-Installation und Fotografie
Der Lockdown – neun Wochen danach.
Die Performancekünstlerinnen haben neun Wochen geschlafen, gegessen, ferngesehen und versucht das schlechte Gewissen der Unproduktivität zu unterdrücken. Neun Wochen Einsamkeit und Langeweile wurden abgelöst durch den Wunsch, kreativ zu werden. Die Dinge, mit denen sie alleine waren und anstarrten, wurden zum Teil der Fotoserie aus Fantasiewelten und kindlicher Co-Existenz.
Jeanette Heene, Andrea Fürst und Marion Ehrsam - Berlin
Gemeinschaftsausstellung: Installation
„Der Fisch muss dem Köder schmecken“
Der Grundgedanke der künstlerischen Zusammenarbeit des Quartetts liegt in der Beziehung und dem Konflikt zwischen Kunstprodukt und Betrachter, denn: „Die wesentliche Wirkung von Kunst tritt erst durch die Qualität des Betrachters zu Tage.“
Drei Künstlerinnen und drei ganz unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema, wer Produzent der Kunst ist.
Die Gemeinschaftsausstellung wird gefördert von
„Storm und Drang”
Vera Kandzia und die Schüler der CvO Bremerhaven - Bremerhaven
Installation
„Das fliegende Klassenzimmer. take off“
Die Klassenräume heben ab und werden in die Zukunft gebeamt.
Wie sehen die Räume und Geräte aus, mit denen wir durch die Unendlichkeit des Wissens und der Bildung fliegen? Was und wie wird man in Zukunft lernen?
Um Einblicke in diese ferne Zukunft zu erlangen, setzen Schüler*innen künstlerische "Wunschproduktionen" in Gang, die ihre persönlichen Visionen vom Lernorten freisetzen. Ausgangspunkt ist die Gegenwart.
Laura-Marie Preßmar und Michelle Koprow
Performance, Installation und Video-Projektion
„x Schritte“
Die mechanisch getaktete Geschwindigkeit der Zeit steht im Zwiespalt zur empfundenen.
Wann vergeht Zeit besonders langsam – wann besonders schnell?
Wer schlägt den Takt der Zeit?
Kann man Zeit darstellen?
© Frank Wassmann
Robert Dörfert - Berlin
Malerei
Die bunten Leinwandportraits zeigen die Potentiale und die Vielschichtigkeiten jedes Einzelnen. Mehrfach in sich gespiegelt, mit zu entdeckenden Emotionen, präsentieren sich die Gesichter.
Sophia Mix - Dresden
Performance
Sophia Mix ist eine multimediale Künstlerin, sie verbindet eine digitale Kommunikation mit musikalischer Präsentation.
Schwerpunkt ihrer Performance ist die Frage nach Schönheit und Rollenklischees. Sie zeigt modulierte Aktbilder mit Flügeln und spielt Musik auf Gitarre und Akkordeon.
Bernd Hanke - Wolfhagen-Niederelsungen
Pappmaché
Nach einer Phase der Malerei wurde Bernd Hanke durch einen Traum dazu inspiriert, 3D-Bilder und Skulpturen aus recyceltem Papier zu gestalten.
Gelesene Zeitungen und Illustrierte werden zum Gegenstand der Kunst. Diese erzeugen die Form und die Farbe der Objekte - nicht der Pinsel.
Heike Wirtz - Kamp-Lintfort
Malerei
Ihre Kunst ist eine Mischung aus Abstraktion und Realismus, aus Stillleben und Dynamik.
Die sinnlich anmutigen Bilder bauen für den Betrachter die Brücken zwischen Gedankenwelt, Erinnerung und Assoziation.
Es sind Eindrücke aus der Lebenswelt, Motive aus dem Alltag und kleine Dinge der Begebenheit, denen ein anderer Stellenwert zugesprochen wird.
Noi, Aconite, Giulia Decherchi und Kira Metzler - Berlin
Performance
„TETRA”
Die Performance steht im Zeitalter der Digitalisierung: das Eintauschen und Erkunden, das Schöpfen und Möglichmachen mit Technologie. Die Symbiose zwischen körperlicher Bewegung und digitaler multimedialer Realität.
Patrick Brockmann - Offenbach am Main
Fotografie
„Intersection of Trace“
In »Intersection of Trace« geht es um den Kratzer als Zeichnung oder Spur. Jedoch nicht um zeitliche Spur, sondern vor allem um eine architektonische, fotografische und materielle Spur.
Fragile Modelle, die durch einem einfachen Windstoß zusammenbrechen können, treten in Kombination mit architektonischen Elementen auf. Die spiegelnde Oberflächen nutzen die Architektur als Abbild einer anderen Realität. Materielle Eingriffe überlagern die fotografische Aufzeichnung und werden selbst Teil einer neuen Räumlichkeit.
Luan Lamberty und Hairihan - Luxemburg, Bremen
Livetrickfilm-Installation
Eine Wand, ein Kohlestück, ein Wischlappen und viele einzelne Fotos braucht es, um einen echten Livetrickfilm zu gestalten.
Die Figuren werden anfangen sich zu bewegen - die Spuren des vorherigen Motives bleiben bestehen.
Und hier gehts zum Ergebnis:
https://www.youtube.com/watch?v=-xUEZV06w90
Jana Thiel - Bremen
Installation
„Unkraut“
Das Unkraut ist im Volksmund die Pflanze, die zur falschen Zeit am falschen Ort wächst und die Ästhetik eines Gartens zerstört oder mit Nutzpflanzen um Wachstumsfaktoren konkurriert.
Das widerstandsfähige Gewächs ist aber sehr hilfreich und erobert sich die ungenutzten Flächen der Stadt zurück. Jana Thiel gestaltet aus einem leeren Raum einen Indoor-Garten: Sie verwendet Pflanzen und Pilze, die sie in ihrer Installation mit Leinwänden, Keramik, Laborequipment und Pflanzenlampen verbindet.
Eine Ästhetik zwischen Biotop, Labor und Naturkundemuseum.
Paul Wiersbinski - Berlin
Multimedia
Der studierte Videokünstler Paul Wiersbinski vermag mit seinen spannenden, interaktiven Installationen zu fesseln.
Ziel der ausgestellten Installation ist, das Entstehen und die Funktionsweise einer künstlichen Intelligenz aufzuzeigen und so der breiten Masse einen künstlerischen Einblick in jenes Thema zu gewähren.
Gunter Wagner - Kassel
Skulpturen
Gunter Wagner präsentiert Objekte aus seiner Reihe „Wolkenkuckucksheim“.
Die zart fragilen Figuren werden thematisch passend auf Schwebesockeln gezeigt.
Ein lyrischer Traum aus Leichtigkeit.
Elizabeth Förster - Bremen
Malerei
Die gebürtige Engländerin verzaubert mit ihrer abstrakten Kunst und entführt die Betrachter in eine Landschaft, die weltfremd und gleichzeitig vertraut ist.
Sie bieten einen Raum zum Vorstellen und Denken, zum Erforschen von Themen, ohne Antworten zu geben. Dabei ist der Mangel an Antworten innerhalb des Kunstwerks in keinem Fall ein Nachteil, sondern gegenteilig die Stärke der Abstraktion.
Reiner Madena - Geestland
Holzbildhauererei
„Sein und Schein” (Kopfgeburten)
Masken sind seit Urzeiten das Sinnbild der Verwandlung und haben schon immer in allen Kulturen eine Rolle gespielt. Die auf das Gesicht gesetzte Maske wird gemeinhin begriffen als vorgetäuschte Identität, hinter der sich das wahre Gesicht verbirgt. Aber kann nicht auch ein Gesicht wie eine Maske getragen werden?
Ali Ahmadifard Aveh - Bremerhaven
Malerei
Die gemalten menschlichen Körper sind geistig abwesende, isolierte Figuren, in einem Vakuum zwischen Realität und Traumlandschaft, verloren auf der Suche nach einer ungewissen Zukunft.
Bei der Betrachtung dieser nackten Figuren mit fragendem Blick bleiben diese unzugänglich, verschlossen und rätselhaft. Sie sind Gefangene ihrer selbst und ihrer Einsamkeit.
Anne Reiter - Hamburg
Textile Siebdruckarbeiten und Fotografien
Die Arbeiten von Anne Reiter thematisieren die Dimension von Mustern, dekorativen Techniken und der Geschichte von textilen Handarbeitstechniken.
Die Verschönerung von Oberflächen durch Textil und Muster wird zur politischen Aussage: Traditionell kümmern sich Frauen um die gemütliche Einrichtung des privaten Heimes und die Gestaltung von Häuslichkeit.
Im Gegensatz dazu stehen die Stickereimotive im öffentlichen Raum. Hier entfalten sie ihre Schönheit und politische Aussagekraft, sie durchdringen die architektonischen Oberflächen wie die Nadel das Textil.
Nikolaus Tantsoukes - Berlin
Werkschau - Papier, Collage
„LAND UNTER - CYANKALI - KUNSTEXPERTEN WIE DU UND ICH”
Nikolaus Tantsoukes präsentiert eine Auswahl von kleinformatigen Collagen, die vollkommen unterschiedliche Themenschwerpunkte behandeln. Das fast vergessene Kunstmedium zeigt sich: Amüsant und frech, schrill und mitfühlend, geheimnisvoll und ein bisschen märchenhaft.
Die fast vergessene Kunstform bedient sich an Fragmenten einer vorgefertigten Realität aus Zeitschriften, Bildbänden und Werbematerial, und schafft eine ganz neue Wirklichkeit, die sich in einem Kunstwerk einigen.
Zoe Dittrich-Wamser und Sara Förster - Düsseldorf, Bremen
Installation
Licht färbt unsere Eindrücke - es definiert Stimmungen, Zeiten, Erinnerungen und jede Situation ist von der An- und der Abwesenheit von Licht geprägt, sei es künstlich oder natürlich. Im Mittelpunkt der Installation von Zoe Dittrich-Wamser und Sara Förster steht also das Licht, begleitet von Projektionen, Folie, Glas und Spiegeln, die in einem Zusammenspiel eine außergewöhnliche Atmosphäre schaffen.
Ludmilla S. Euler und Claudia Hanfgarn - Bremerhaven
Tanz- & Sprech-Performance
„RAUSCH”
Über die Stille der letzten Wochen, das Sich-Retten-Möchten, Anlehnen wollen und Hindurchfallen, das Durchhalten & Durchknallen, die Liebe zu den eigenen vier Wänden und Rauschen.
Vertanzt, versprochen, verschwiegen, beherzt, berauscht, manipuliert und skandiert von Ludmilla S. Euler (Performance- und Theatermacherin, DichtBlick-Kunst) und Claudia Hanfgarn (Tanz/Choreografie, Performance, TAPST-afz).
Nur Samstag, den 12.09. - guerillamäßig
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Claudia Hanfgarn und weitere Tanzbegeisterte - Bremerhaven
Tanzperformance
„The Nelken-Line” by Pina Bausch
Am 27. Juli 2020 wäre die Ausnahme-Choreografin Pina Bausch 80 Jahre alt geworden, ihre zutiefst humane Sicht auf die Menschen hat die Theaterlandschaft weltweit beeinflusst.
Dem Aufruf der Pina Bausch Foundation, die bekannte Linie aus dem Stück „Nelken“ von 1982 von Pina Bausch zu tanzen, sind bereits Menschen jeden Alters in Frankreich, Irland, Chile, Zypern,
Spanien und Deutschland gefolgt.
In Bremerhaven schreiten die prägnanten Gesten vom Wechsel der Jahreszeiten mit Claudia Hanfgarn (TAPST-afz) und vielen Tanzbegeisterten am Samstag, den 12.09. um 17:45 Uhr durch die Bürger.
Alle Rechte an den Fotos liegen bei den jeweiligen Teilnehmer*innen. Die Rechte am Text hat Marie Garms.